Butter, Milchpulver und H-Milch gehören zu den Produkten, die aus den 2,3 Millionen Litern Milch hergestellt werden, die das Piracanjuba-Werk im brasilianischen Bundesstaat Goiás jeden Tag verarbeitet. Piracanjuba, eines der wichtigsten Molkereiunternehmen Brasiliens, betreibt landesweit drei Anlagen mit einer Gesamtproduktionskapazität von mehr als 3 Millionen Litern Milch am Tag.
40 Prozent der Milch im Werk Goiás wird in Tetra-Pak-Produktionslinien im Ultrahocherhitzungsverfahren (UHT) verarbeitet. Die UHT-Behandlung sterilisiert die Molkereiprodukte durch Beseitigen sämtlicher Mikroorganismen, wodurch der Kunde die Milch länger lagern kann. Das Werk verfügt über 13 Tetra Pak-Linien, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche in Betrieb sind. Jede dieser Produktionslinien kann 15 bis 25 Kartons pro Minute herstellen. Im Dreischichtbetrieb sind pro Linie etwa neun Mitarbeiter für die Palettierung nötig, was bei hoher Produktionskapazität zu höheren Personalkosten führt.
Roboterlösung als Vorzeigeprojekt
In der Vergangenheit wurden alle Piracanjuba-Produkte manuell von Mitarbeitern in monotoner und mühsamer körperlicher Arbeit auf Paletten gepackt. Um auf Brasiliens hart umkämpftem und preisempfindlichem Markt seine führende Marktstellung zu halten, hat Piracanjuba mit ABB erörtert, wie eine Roboterlösung dem Unternehmen hilft, Kosten zu senken, die Produktivität zu steigern sowie seine Mitarbeiter effizienter und gesundheitsschonender einzusetzen.
ABB arbeitete mit dem brasilianischen Unternehmen an der Automatisierung des Palettierungsprozesses durch einen Roboter, der ohne Zeitverlust die Maximalzahl an Kartons pro Zyklus handhaben kann. Ergebnis war der Entwurf einer neuen Anlage für die Hochgeschwindigkeitspalettierung von Kartons mit einem Spezialgreifer für den Industrieroboter IRB 660, der in der Lage ist, verschiedene Mengen und Karton-Typen ohne spezielle Konfigurationen zu handhaben. Dieses Projekt war ein solcher Erfolg, dass es zu einer Standardlösung für alle UHT-Produkte von Piracanjuba geworden ist. Die gleiche Lösung wird nun bei anderen Kunden in Brasilien eingesetzt sowie mit ABB-Partnern und regionalen Gesellschaften weltweit geteilt.
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