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Fachartikel aus MECHATRONIK 9/2011, S. 17 bis 19

Die Automobilindustrie hat sich zum wohl wichtigsten Wirtschaftszweig in Deutschland entwickelt.

Automobile Trends setzen, statt ihnen nur zu folgen

Nach Experteneinschätzung hängen rund 25 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt von der Automobilindustrie ab. Welche Trends diese wichtige Industrie derzeit kennzeichnen und wie man die Spitzenposition im internationalen Automobilmarkt auch künftig sichern kann, darüber sprach die Redaktion MECHATRONIK mit Dr. Bernd Bohr, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik der Robert Bosch GmbH, einem der weltweit führenden Zulieferer der Automobilbranche.

Bild: Robert Bosch GmbH
Dr.-Ing. Bernd Bohr (Bild: Robert Bosch GmbH)

MECHATRONIK: Welche Entwicklungen und Tendenzen kennzeichnen derzeit den Automobilmarkt?Dr. Bohr: Wir müssen nicht nur für die Mobilitätslösungen von morgen und übermorgen sorgen, sondern auch das Autofahren hier und heute noch sauberer und sparsamer, noch sicherer und komfortabler machen. Diese „Technik fürs Leben“, wie wir sie in unserem strategischen Leitmotiv nennen, kommt auch unserem Geschäft zugute. So profitieren die Kerngeschäftsfelder unserer Kraftfahrzeugtechnik nicht bloß vom diesjährigen Zuwachs der weltweiten Automobilproduktion um sieben Prozent. Vielmehr sehen wir über dieses Jahr hinaus klare Wachstumsfaktoren: Die Vision vom unfallfreien Fahren und der Umweltschutz. Da ist zunächst die Vision vom unfallfreien Autofahren. Die Vereinten Nationen haben eine „Dekade der Verkehrssicherheit“ ausgerufen. Das ambitionierte Ziel: weltweit bis 2020 fünf Millionen Menschenleben zu retten. Das setzt Sicherheitstechnik für jedermann voraus – auch in einem Land wie Indien, wo die jährliche Zahl der Verkehrstoten seit 2000 von rund 80 000 auf nahezu 115 000 gestiegen ist. Eine unserer Gegenmaßnahmen: das Antiblockiersystem in Schwellenländern erschwinglich zu machen. Auch deshalb haben wir in Indien ebenso wie in Brasilien eine ABS-Produktion aufgebaut. In zunehmendem Maße wird Sicherheit auch Pflicht. In diesem Jahr zum Beispiel laufen die gesetzlichen Einbauvorgaben für das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP an, in Europa ebenso wie in den USA und Australien. Das heißt: demnächst wird in diesen Regionen kein Neuwagen mehr ohne den Schleuderschutz produziert, wie ihn Bosch als erstes Unternehmen entwickelt und auf den Markt gebracht hat.

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