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News - Unternehmen und Märkte vom 02/17/2015

Mathworks

Debatte: Maschinenbau wird interdisziplinäre Wissenschaft

Die Entwicklung des Maschinenbaus zur interdisziplinären Wissenschaft im Zusammenspiel mit Mechatronik, kommentiert Philipp Wallner, Industry Manager, Industrial Automation & Machinery Europe, Middle East und Afrika bei Mathworks.

Wallner sieht diese Entwicklung als zwingend an. Anlass zur Debatte ist ein kürzlich veröffentlichter Beitrag in den VDI-Nachrichten, der diskutiert hat, wie sich der Maschinenbau mehr und mehr zu einer Integrationswissenschaft entwickelt. „Aus unserer Sicht wird sich der Maschinenbau tatsächlich in Richtung einer interdisziplinären Wissenschaft entwickeln, denn die Anforderungen sowohl hinsichtlich der Produktionsqualität als auch der Anlageneffizienz steigen stetig. Zugleich nimmt der Anteil der Software am Entwicklungsprozess merklich zu und es wird immer wichtiger, diese als elementaren Bestandteil im Gesamtprozess von Anfang an mit einzubeziehen“, sagt Wallner. Dies gelte sowohl auf der Ebene der Produktionsanlagen als auch im Bereich der Embedded Software, also der Applikation, die auf einer SPS, einem Industrie-PC oder einem Embedded Controller läuft. Maschinensoftware sei mittlerweile allerdings so komplex, dass es nahezu unmöglich sei, die Applikation vor Auslieferung und Produktionsstart durchgängig zu testen. Herkömmliche Methoden für die Entwicklung von Steuerungssoftware seien hier nicht zielführend, da die Inbetriebnahme, die Wartung und das Update von Maschinen im Feld ausgesprochen risikoreich seien. „Das Zusammenspiel der drei Grunddisziplinen der Mechatronik – Mechanik, Elektrik und Software – ist in der Praxis noch nicht optimal abgestimmt“, konstatiert Wallner. Vielmehr fände die mechatronische Entwicklung in den meisten Fällen zeitlich seriell statt. Zuerst werde die Mechanik einer Maschine entwickelt, dann würde der Schaltschrank verkabelt und erst im letzten Schritt vor der Auslieferung an den Kunden die Maschinensoftware in Betrieb genommen und getestet werden. Die Alternative sei die Einführung eines modellbasierten Entwicklungsprozesses, mit dem Ingenieure sicherstellen könnten, dass alle Anforderungen erfüllt und alle Spezifikationen eingehalten werden. Möglich sei dies auf Basis eines Systemmodells, das durch die Fähigkeit zur Simulation zu einer ausführbaren Spezifikation wird. Im Bereich der Maschinensoftware sei die Simulation jedoch in weiten Teilen noch nicht Standard. Die Applikation werde meist immer noch manuell ausprogrammiert und ohne vorherige Simulation auf die Maschine übertragen, um sie dort am lebenden Objekt zu testen. (sc) embedded world 2015: Halle 4, Stand 110

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