Fachartikel aus MECHATRONIK 6/2015, S. 34 bis 37
Daten-Management in der Elektrotechnik
Disziplingrenzen überwinden – Verknüpfungen herstellen
Daten-Management in der Elektrotechnik als Voraussetzung für ein mechatronisches Datenmodell. Ein Gesamtbild des virtuellen Produktes wird praktikabel abrufbar, wenn Informationen fortlaufend und strukturiert erfasst sind.
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Die Komplexität mechatronischer Produkte sorgt für zunehmende Spezialisierung und Fragmentierung des Produktenstehungsprozesses (PEP). (Bild: Zuken) |
Von Thomas Gessner
Die wachsende Komplexität moderner Produkte, Maschinen und Anlagen macht eine disziplinübergreifende Zusammenarbeit bereits in frühen Phasen des Produktentstehungsprozesses (PEP) immer dringlicher. Die lange Zeit etablierte Vorgehensweise, die Disziplinen von mechanischer, elektrischer und Software-Entwicklung in getrennten Umgebungen zu verwalten und die Gewerke erst in relativ fortgeschrittenen Phasen des Entwicklungsprozesses zusammenzuführen, stößt dabei zusehends an ihre Grenzen.
Um die an eine Produktentwicklung gestellten funktionalen und finanziellen Ziele zuverlässig erfüllen zu können, ist eine Koordination der einzelnen Gewerke auf der Ebene der Produktstruktur zwingend erforderlich. Zwar ermöglicht ein Austausch von Informationen und Parametern auf CAD-Ebene einen Abgleich auf konstruktiver Ebene, doch aus Prozess-Sicht ist das allein noch nicht ausreichend. Es ist vielmehr erforderlich, beginnend von den frühen Phasen eines Produktentstehungsprozesses relevante Informationen und Statusänderungen strukturiert abzubilden, sodass zu jeder Zeit ein Gesamtbild des virtuellen Produkts abrufbar ist.
Trend zum mechatronischen Produkt
Fahrzeuge, Maschinen oder Geräte – allenthalben ist eine Zunahme des Elektronik-Anteils in modernen Produkten zu beobachten. Dies geht so weit, dass die mechanische Komponente eines Produktes vielfach bereits als Commodity angesehen wird, die von Low-Cost Anbietern leicht kopiert und als Konkurrenzprodukt angeboten werden kann. Demgegenüber bietet die Verlagerung von differenzierender Funktionalität in Elektronik und Software einen weit besseren Know-how-Schutz. Sie bietet mehr noch die Gelegenheit, sich durch innovative Lösungen vom internationalen Wettbewerb abzuheben.
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