URL dieses Beitrags:

Lesezeichen bei Google setzen Link auf Facebook teilen
Fachartikel aus MECHATRONIK 7-8/2015, S. 60

MECHATRONIK-Interview

Smarte Sensorik für smarte Fabriken

Einsatz-Szenarien fotoelektronischer Sensoren erläutert Norbert Matthes, Produktmanager Contrinex Sensor, gegenüber MECHATRONIK.

Bild: Contrinex
  (Bild: Contrinex)

MECHATRONIK: Sensoren sind für IoT- Szenarien maßgeblich. Wie richten Sie die Sensorik in Bezug auf intelligente Fabriken aus?
Matthes: Die intelligenten Fabriken, die Smart Factories, zeichnen sich ja unter anderem aus durch Kommunikation zwischen Maschinen und Objekten, Maschinen und Maschinen, Objekten und Objekten. Intelligente Sensoren sind dabei wesentliche Bausteine. Sie ermöglichen die sensorgestützten Produktionsressourcen bei Maschinen und Robotern, also sich selbst zu konfigurieren, zu steuern, zu organisieren und zu optimieren.

MECHATRONIK: Und wie wird der Sensor selbst kommunikationsfähiger?
Matthes: Contrinex bietet Sensoren mit einer IO-Link-Schnittstelle, auch Smart Sensor genannt. IO-Link stellt neben RFID eine Schlüsseltechnologie für Industrie 4.0 dar. IO-Link ermöglicht dann, zusätzliche Informationen wie aktuelle oder höchstaufgetretene Temperatur, Anzahl an Zustandswechseln innerhalb einer bestimmten Zeit oder Diagnose des Gesundheitszustands allgemein direkt der Steuerung, also dem HMI, zu übertragen. So werden die letzten Meter zum Endgerät abgedeckt.

MECHATRONIK: Wie entwickelt sich der Bereich industrieller RFID?
Matthes: Bei den Ganzmetallkomponenten aus dem 125-Kilohertzbereich, das sehr robuste Komponenten für den rauen Industriealltag enthält, gibt es Transponder für bis zu 180 Grad Celsius. Dann gibt es eine ganz interessante Neuerung bei den etablierten NF-Schreibleseköpfen für 125 Kilohertz. Sie sprechen jetzt das gleiche Protokoll wie die HF-Köpfe für 13.56 Megahertz und können somit gemeinsam an ein Interface beziehungsweise an einer RS485-Leitung angeschlossen werden. Bisher gab es die Vorteile des Contrinet nur für die HF-Köpfe.

MECHATRONIK: Bezogen aufs Interface hat das welche Bedeutung?
Matthes: Das heißt, wir haben hier den Schreiblesekopf als Busteilnehmer, als Adressteilnehmer, und es können bis zu 31 Schreibleseköpfe an ein Interface oder bis zu 254 Schreibleseköpfe direkt über RS485 an die Steuerung angeschlossen werden. Dieses Protokoll wurde jetzt auch in die bewährten NF-Köpfe implementiert, sodass diese ebenfalls als Busteilnehmer angeschlossen beziehungsweise auch mit den HF-Köpfen gemischt werden können. Vorher wiesen die NF-Köpfe eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung auf.

MECHATRONIK: Wie ist die Akzeptanz und Verfügbarkeit zu bewerten?
Matthes: Die Akzeptanz ist groß und auch für IO-Link wächst sie stetig. Es gibt interessante Referenzprojekte, insbesondere in der Verpackungsautomation. Hier müssen in den Fördersystemen Objekte hochpräzise detektiert werden, meist mittels fotoelektrischer Sensoren, die dann via IO-Link parametrisiert und diagnostiziert werden können. Zusätzlich können die Objekte für eine Identifizierung mit einem RFID-Tag versehen sein. Bei dieser Kombination kann man auch wieder die Brücke zur Smart Factory schlagen, zum Internet der Dinge. Viele Kunden, bei denen RFID integriert ist, haben damit bereits eine intelligente Fabrik, eine Industrie 4.0, ein Internet der Dinge, Web 3.0, wenn Sie so wollen – oder haben einen großen Schritt in die Richtung getan.

MECHATRONIK: Hier kommen insbesondere die fotoelektrischen Sensoren zum Einsatz.
Matthes: Die fotoelektrischen Sensoren sind in der Verpackungsindustrie stärker vertreten und gerade die fotoelektrischen Sensoren verfügen ja über eine größere Komplexität. Diese machen eine IO-Link-Schnittstelle natürlich noch interessanter als beispielsweise ein induktiver Näherungsschalter, der nur schaltet.

Das Interview führte Nico Schröder, Chefredakteur MECHATRONIK


Laden Sie sich hier das vollständige Interview mit Norbert Matthes als PDF-Datei herunter: