URL dieses Beitrags:

Lesezeichen bei Google setzen Link auf Facebook teilen
Fachartikel aus MECHATRONIK 9-10/2015, S. 19 bis 21

Messevorschau Motek 2015

Automation im Handumdrehen

Die Motek als Fachmesse für die Produktions- und Montageautomatisierung präsentiert vom 5. bis 8. Oktober in Stuttgart Technologien, Verfahren und Prozesse.

Bild: Schmalz
Neuer Greifer für Kleinladungsträger zur Anbindung an den Vakuum-Schlauchheber (Bild: Schmalz)

Von Nico Schröder


Die internationale Messe Motek widmet sich fachlich den Bereichen Produktions- und Montageautomatisierung, Zuführtechnik und Materialfluss, Rationalisierung durch Handhabungstechnik und Industrial Handling. Als Branchenplattform bildet sie die Facetten der Automation ab. Fachbesuchern bietet sie den Vorteil, sich als Konstrukteure und Anwender bereichsübergreifend zu Lösungsansätzen informieren zu können – angefangen von Detaillösungen bis hin zu betriebsfertigen Systemlösungen. Auf 60.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche treffen in der Messe Stuttgart Jahr für Jahr über 1.000 Aussteller auf ein internationales Publikum von rund 35.000 Fachbesuchern. Zielgruppen sind der Automobil-, Maschinen- und Gerätebau, die Elektro- und Elektronik-Industrie, die Medizintechnik und Solarproduktion sowie metall- und kunststoffverarbeitende Unternehmen und deren Zulieferer.


Im Überblick: Montageplanung und Automation


In den Unternehmen gehört die Montage von Baugruppen und Produkten zu den kostenintensiven Prozessen. In Abhängigkeit von Produkt, Stückzahl und Komplexität der Montageaufgaben kommt es also auf die richtigen Montageverfahren und Montagesysteme, und insbesondere auf deren Auslegung und Einsatz, an. Zwingend notwendig sind hierzu fundierte Kenntnisse über technische Lösungen im Umfeld der Montageplanung und der Wahl der Automatisierungsmittel. Einen ersten Überblick zu Technologietrends und neuen Produkten gewinnen Fachbesucher der Motek.


Robotik auf der Motek


Bild: Adept
Modell der Adept-eCobra-Serie (Bild: Adept)

Adept Technology präsentiert in Halle 7 am Stand 7410 Modelle der eCobra-Serie. Die High-Speed Roboter mit Reichweiten von 600 und 800 mm bringen neue Funktionalitäten mit sich: So sind laut Hersteller Fließbandverfolgung und Verpackungsapplikationen mit der Verpackungssoftware PackXpertohneexternenSmart-Controller realisierbar. Die Roboter werden über Ethernet angebunden und verfügen über eine integrierte Steuerung und Verstärkereinheit, sodass sie autark, ohne jegliche externe Steuerung agieren können.

Das Betriebssystem eV+ unterstützt bis zu 28 Tasks. Alle Systeme sind zudem mit der verbesserten ACE-Programmiersoftware ausgestattet. Die Software ermöglicht neben einem 3D-CAD-Daten Import, Bildverarbeitungs- und Roboterprogrammierung auch die graphische Produktverwaltung sowie eine Offline-Programmierung im Emulationsmodus. Die neuen Roboter eignen sich von einfachem High-Speed Pick & Place über Montage- und Verpackungsaufgaben bis hin zu komplexer Fließbandverfolgung mit Bildverarbeitung, bei denen es höchste Geschwindigkeit und maximale Präzision ankommt.

Adept Vertriebsleiter Rüdiger Winter sagt zum Nutzen der Roboter: „Kunden können wir nun für komplexe Aufgaben Roboter anbieten, die ohne jeden externen Controller komplexe Aufgaben inklusive Bildverarbeitung erledigen. Antriebsverstärker und Controller inklusive aller Schnittstellen sind in der Roboterbasis integriert. Das reduziert die Kosten bei der Realsierung und beim Unterhalt.“

Bild: Stäubli
Die 4-Achs-Roboter von Stäubli (Bild: Stäubli)

Stäubli Robotics zeigt in Halle 7 am Stand 7120 mit seinen TS-Baureihen ein umfassendes Programm an Scara-Robotern. Die Scaras zeichnen sich laut Hersteller durch Dynamik und Präzision aus – Faktoren, die die Maschinen gerade für anspruchsvolle Applikationen unter strengenTaktzeitkriterien qualifizieren würden. Hinzu kommen Eigenschaften wie eine kompakte Bauweise, die einfache Integration und eine bedienerfreundliche, einheitliche Steuerungsplattform.

Neben dem TS20, einem speziellen Roboter für kleinere Montage- und Hand- habungsaufgaben mit 220 Millimeter Reichweite, besteht die Generation der Stäubli-High-Speed-Scaras aus den drei Modellreihen mit der Bezeichnung TS40, TS60 und TS80 mit Reichweiten von 400, 600 und 800 Millimetern. Je nach Einsatzanforderungen sind Versionen mit 200 oder 400 Millimeter Hub verfügbar. Die Vierachser präsentieren sich gewichtsoptimiert und schlank. Die daraus resultierende Dynamik zählt insbesondere bei Applikationen, bei denen es auf Präzision und Geschwindigkeit ankommt. Die Scaras sind mit bis zu 140 Picks pro Minute bei einer Wiederholgenauigkeit von +/- 0,01 Millimetern schnell und präzise. Sie decken Traglastbereiche bis maximal acht Kilogramm ab.

Ein absolutes Messsystem sorgt für eine schnelle Wiederinbetriebnahme der Roboter. So kennen die Scaras jederzeit ihre exakte Position und müssen keine Referenzpunkte anfahren, um sich erneut zu orientieren. Dafür kommen digitale Multiturn-Absolutwertgeber zum Einsatz, die keinen sicherheitskritischen, batteriegepufferten Speicher benötigen. Was den Bedienkomfort angeht, setzt der Roboterhersteller auf eine einheitliche Steuerungsplattform. Um die Programmie- rung möglichst einfach zu halten, wird die Programmiersprache VAL 3 verwendet. Die Offenheit der Steuerung bietet Anwendern zusätzliche Möglichkeiten wie den Anschluss beliebiger Visionsysteme mit serieller oder Ethernetschnittstelle. Die entsprechenden Kameratreiber stellt Stäubli kostenlos zur Verfügung.


Clevere Pneumatik-Lösungen


Mit einem Querschnitt seiner Handhabungslösungen für die Automation ist Schmalz auf der Motek in Halle 3 auf den Ständen 3110/3020 vertreten. Der Vakuum-Spezialist zeigt neue Mehrstufenejektoren sowie ergonomische Vakuumheber zur manuellen Handhabung.

Für automatisierte Abläufe wird die neueste Generation von Mehrstufenejektoren präsentiert. Sie zeichnet sich durch hohes Saugvermögen und Effizienz aus. Des Weiteren präsentiert Schmalz den neuen digitalen Vakuum- und Druckschalter VSi, der Druckverhältnisse im System überwacht und dem Anwender wichtige Prozessdaten liefert. Über IO-Link lässt er sich leicht in Bussysteme integrieren. Per NFC (Near Field Communication) werden Daten zudem direkt am Smartphone sichtbar. Vielfältig einsetzbare, manuelle Vakuumheber runden das Portfolio ab. Neu sind Greifer für Kleinladungsträger zur Anbindung an den Schlauchheber Jumbo.

Mit der Feststelleinheit LU6 zeigt Aventics in Halle 4, Stand 4402 Sicherheit beim Bremsen und beim Halten. Gefährliche Bewegungen und unerwartete Anläufe sollen verhindert werden. Ob waagerecht, senkrecht oder schräg eingebaut – LU6 hält bei Druckausfall oder Druckabfall Kolbenstangen oder vergleichbare Rundstähle federbetätigt. Die B10-Werte belegen die Zuverlässigkeit: Bis zu fünf Millionen Zyklen erreicht die Feststelleinheit im Haltebetrieb.

Konstrukteure können LU6 daher in sicherheitsrelevanten Steuerungen bis zum Performance Level c / Kategorie 1 einsetzen. Seit Sommer 2015 erfüllt die Arretierung LU6 zudem die sichere Bremsfunktion für Pneumatikzylinder gemäß ISO 15552. Bis zu zwei Millionen Zyklen erreicht der Zuverlässigkeitswert B10 für dynamisches Bremsen. Mit integriertem Sensor erhöht LU 6 außerdem die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen.


Elektromechanik ersetzt Servohydraulik


Bild: ANT Antriebstechnik
  (Bild: ANT Antriebstechnik)

Sicherheitsteile für den Fahrzeugbau werden gründlichen Tests unterzogen, bis sie eine Zulassung für den Einsatz in Serienfahrzeugen erhalten. War früher in den dafür vorgesehenen Prüfständen eine Servohydraulik für den Druckaufbau und die Prüfzyklen verantwortlich, funktionieren die modernen Anlagen dynamischer und praxisorientierter durch den Einsatz von Elektromechanik.

Hochdynamische Servomotoren – zu finden bei ANT Antriebstechnik in Halle 6, Stand 6314 – erzeugen in Verbindung mit in Schnellhubgetrieben intergrierten Kugelgewindetrieben alle möglichen im Praxiseinsatz eines Stoßdämpfers vorkommenden Belastungs- und Bewegungszyklen. Gegenüber der Servohydraulik können mit eletromechanischen Modulen Kosten reduziert werden.


Handlingsanwendungen und 3D-Druck


Mit den neuen H-Portal-DriveSets M245E und M269E möchte Systec in Halle 4, Stand 4317 den Nerv der 3D-Druck- und Handlingsanwender treffen. Zwei Dinge können, so der Hersteller, Interesse an den neuen einbaufertigen Portalrobotern mit Steuerung hervorrufen: die Betriebseigenschaften und die Konstruktionsweise.

Das DriveSet M245E ist der erste zweiachsige Drive-Sets-Portalroboter der Tragfähigkeitsklasse 5 Kilogramm und der Geschwindigkeitsklasse 5 Meter pro Sekunde. Das DriveSet M269E gehört bei ansonsten gleichen Betriebseigenschaften der Tragfähigkeitsklasse 15 Kilogramm an. Die dynamischen Flächenportale mit dem maximalen Verfahrweg von 1.500 mal 800 Millimeter bei einer Wiederholgenauigkeit von 0,1 Millimeter eignen sich für 3D-Druck- und Pick-and-Place-Anwendungen. Die mitgelieferte Xemo-Steuerung als reine Platinen-Ausführung oder als Schaltschrank mit Bedienelementen.


Zuverlässige Detektion


Bild: Sick
Lichttaster PowerProx von Sick (Bild: Sick)

Seinen Maßstab für die zuverlässige Detektion bei hoher Reichweite zeigt Sick in Halle 5, Stand 5322. Bei Reichweiten von 5 cm bis 3,8 m kommt kein Objekt an der Multi-Task-Lichtschranke PowerProx unbemerkt vorbei. Dafür hat Sick Vorteile der Lichtlaufzeittechnologie in das, laut Hersteller, weltweit kleinste Gehäuse gepackt – und gleichzeitig die Detektionsgeschwindigkeit erhöht. Mit PowerProx lassen sich so schnell beförderte Objekte, kleine und flache Objekte, tiefschwarze und glänzende Objekte bei hoher Reichweite sicher detektieren.

www.motek-messe.de




Laden Sie sich hier unsere Messevorschau inklusive Foren-Highlights zur Motek 2015 als PDF-Datei herunter: