URL dieses Beitrags:

Lesezeichen bei Google setzen Link auf Facebook teilen
News - Forschung und Entwicklung vom 10/27/2015

VDE-Studie

Junge Elektroingenieure sind gefragt

200 Young Professionals befragte der VDE für seine Studie. Die Mehrheit verschickte weniger als fünf Bewerbungen bis zum Vertrag, und auch wenn die meisten für den Job ihr Privatleben einschränken, empfinden sie Arbeit als kreativ und abwechslungsreich.

Bild: VDE
  (Bild: VDE)

53 Prozent der Hochschulabsolventen verschicken bis zum Berufsstart weniger als fünf Bewerbungen und haben spätestens nach drei Vorstellungsgesprächen ihren ersten Arbeitsvertrag in der Tasche. Die Mehrheit der Berufseinsteiger beschreibt ihren Job als kreativ und abwechslungsreich (71 Prozent) mit guten Karriereaussichten (61 Prozent) und als krisensicher (46 Prozent). 17 Prozent geben an, bereits Personalverantwortung zu haben, 56 Prozent streben diese an und 26 Prozent erwarten sie innerhalb der nächsten drei Jahre.

Bei der Wahl ihrer Tätigkeit setzen die Young Professionals auf die Zukunftstechnologien: 23 Prozent aller Befragten arbeiten im Bereich Smart Grid, knapp ein Fünftel bewegt sich auf dem Arbeitsfeld der E-Mobility (19 Prozent), im Bereich der Medizintechnik sind 15 Prozent und im Bereich Industrie 4.0 rund 14 Prozent der Befragten tätig. 12 Prozent ordnen ihre Tätigkeit dem Smart Home zu, 9 Prozent beschäftigen sich mit Smart Cities.

Dies sind Ergebnisse der neuen VDE-Studie "Young Professionals der Elektro- und Informationstechnik 2015", für die der VDE mehr als 200 Young Professionals befragte. 88 Prozent der Befragten sind seit weniger als fünf Jahren berufstätig.


Ingenieurberuf erfordert hohen Einsatz


Die Arbeit eines Ingenieurs bedeutet ständige Verfügbarkeit, häufige Überstunden und Wochenendarbeiten: Rund ein Viertel der Befragten stimmt dieser Aussage voll und ganz zu (24 Prozent). Auch wenn Familie und Freunde fast allen Befragten wichtiger ist als die Karriere (41 Prozent stimmen hier voll und ganz zu, 52 Prozent mehr oder weniger), akzeptieren 81 Prozent, ihr Privatleben einschränken zu müssen, um beruflich voranzukommen. Allerdings sind nur 12 Prozent der Meinung, dass sie ihre sozialen, familiären Bedürfnisse nicht mit beruflichen Pflichten in Einklang bringen können.

Die Motivation der Young Professionals, sich für die berufliche Karriere zu engagieren, ist hoch: Rund elf Tage im Jahr nehmen die Befragten durchschnittlich an internen und externen Weiterbildungsveranstaltungen teil.


Ab ins Ausland


Die Bereitschaft für einige Zeit ins Ausland zu gehen, ist bereits bei Studierenden hoch. Vor dem Jobeinstieg hat fast die Hälfte (48 Prozent) ein Praktikum im Ausland absolviert, davon die meisten in den USA. Insgesamt haben 16 Prozent der Befragten ein Auslandssemester eingelegt. Berufserfahrungen im europäischen Ausland oder in den USA zu sammeln und dafür wenn nötig auch die Familie mitzunehmen, können sich mehr als die Hälfte der Young Professionals vorstellen. Für 41 Prozent der Befragten käme ein beruflicher Aufenthalt in Asien in Betracht.


Rahmendaten


In der Studie wurden insgesamt 213 Young Professionals bis 35 Jahre befragt, davon waren 88 Prozent Männer und 12 Prozent Frauen. Zwei Drittel der Befragten sind zwischen einem und drei Jahren berufstätig, 81 Prozent haben einen Abschluss in Elektro- und Informationstechnik, weitere Befragte in Studiengängen wie Wirtschaftsingenieurwesen, Mechatronik oder Biomedizinische Technik. Im Bereich Energietechnik haben sich 44 Prozent der Befragten während ihres Studiums spezialisiert, 20 Prozent in der Automation, weitere in Bereichen wie Kommunikationstechnik (13 Prozent) oder Medizintechnik (7 Prozent). Während bei den Männern der Bereich Automation auf Rang zwei steht (23 Prozent), spezialisieren sich die Frauen am zweithäufigsten im Bereich der Medizintechnik (28 Prozent).

Die jungen Ingenieure haben im Schnitt 10,3 Semester an einer Universität studiert. Absolventen der Fachhochschulen beendeten ihr Studium im Durchschnitt nach 8,4 Semestern. Die meisten von ihnen haben durchgehend in Deutschland studiert und auch hier ihren Abschluss gemacht. Hochschulwechsler sind mit 12 Prozent deutlich in der Minderheit. 64 Prozent der Befragten sind in Unternehmen tätig, 25 Prozent an einer Hochschule, 5 Prozent im öffentlichen Dienst, 4 Prozent an einem Forschungsinstitut und 1 Prozent in einem Verband. (as)

www.vde.com