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News - Forschung und Entwicklung vom 02/19/2017

Cassantec

Fehlfunktionen mit Prognosen frühzeitig erkennen

Statt auf einfache On-Board-Diagnosen setzt Cassantec bei der Fahrzeuginstandhaltung auf stochastische Methoden

Bild: Cassantec AG
Lupe
Cassantec-Prognostics sammelt Zustandsdaten und warnt frühzeitig vor wahrscheinlichen Fehlfunktionen (Bild: Cassantec AG)

Aktuelle Ansätze zur Instandhaltung von Autos sind einfache On-board-Diagnosen und -Warnungen, Überprüfung in festen Intervallen basierend auf Herstellererfahrung und Flottendurchschnitt oder die Datenanalyse in der Werkstatt. Die Übertragung stochastischer Technologien wie die Software Cassantec-Prognostics trägt dazu bei, die Lücke zu Möglichkeiten der Industrie zu schließen und genaue Prognosen zu liefern.

Eine Fahrt mit dem Auto von Berlin nach München dauert ungefähr sechs Stunden, von München nach Zürich kommen noch einmal knapp drei Stunden hinzu. Diese Angaben basieren auf der Annahme, dass Fahrzeuge ohne Zwischenfälle durchfahren. Unerwartete Ausfälle verlängern die Reise jedoch auf unbestimmte Zeit. Nutzer bringen ihre Autos zu festgelegten Zeitpunkten und in regelmäßigen Abständen zur Inspektion, doch in der Zwischenzeit besteht nicht die Möglichkeit des Aufdeckens möglicher Probleme. Langfristige Störungsprognosen, die Zeithorizonte angeben, wann Autozustände kritische Bereiche erreichen, können darüber Aufschluss geben. Mit ähnlichen Prognosen für die Industrie setzt sich Moritz von Plate, CEO der Cassantec AG mit Sitz in Zürich, seit Längerem auseinander: „Wir haben eine Softwarelösung entwickelt, die mithilfe stochastischer Algorithmen Störungen an Maschinen erkennt. Nutzer passen daraufhin ihre Wartungspläne für Anlagen an und vermeiden Ausfallzeiten und Reparaturen“, erklärt von Plate.

Übertragung auf Fahrzeuge der nächste Schritt

Aktuelle Ansätze zur Instandhaltung von Autos sind einfache On-board-Diagnosen und -Warnungen, Überprüfung in festen Intervallen basierend auf Herstellererfahrung und Flottendurchschnitt oder die Datenanalyse in der Werkstatt. Die Übertragung stochastischer Technologien wie die Software Cassantec-Prognostics trägt dazu bei, die Lücke zu Möglichkeiten der Industrie zu schließen und genaue Prognosen zu liefern. „Langfristige Störungsprognosen geben zukünftig kritische Autozustände an. Außerdem machen sie deutlich, wann für den Autofahrer der beste Zeitpunkt zum Beheben eines Problems ist. Letztlich erhalten Fahrer auch Einschätzungen, ob das Auto den nächsten geplanten Wartungstermin ohne Zwischenfall erreicht. Die Umsetzung von Prognoselösungen für Personenfahrzeuge stellt den nächsten Schritt in der Entwicklung dar“, fasst von Plate zusammen. Fahrzeugbesitzer erhöhen so Laufzeiten und sparen Kosten für Reparaturen ein. Eine derartige Prognose umfasst Defekte an Ölfiltern, Brems- und Luftfilterdefekte ebenso wie zum Beispiel Lichtmaschinen- und Batteriedefekte.

Sammeln von Zustandsdaten erforderlich

Als Basis für die Nutzung einer Software wie Cassantec-Prognostics für Autos dient das Sammeln von Daten zu beispielsweise der Öltemperatur, der Geschwindigkeit, der Bremsbetätigung oder der elektrischen Spannung vor und nach dem Motorstart. Durch eine Ergänzung dieser Informationen mit Datenmaterial aus periodischen Analysen liegt eine Grundlage zur Aufstellung von Prognosen vor. Von Plate nennt einen möglichen Ansatz zum Einsatz von Prognoselösungen von Autos: „Individuelle Lösungen von Cassantec-Prognostics ermöglichen es Herstellern, den Umfang vorliegender Serviceleistungen zu erweitern. Der Ablauf ähnelt dann dem der Industrie: Ausgehend von der Datengenerierung über die Standardtechnologien des jeweiligen Herstellers sammelt das On-board-Diagnosesystem relevante Daten und übermittelt sie zum Beispiel über einen Bluetooth-Dongle an die speziell für unterschiedliche Fahrzeugmodelle konfigurierte Prognosesoftware. So übernimmt Cassantec die periodische Ermittlung und Darstellung der Prognosen für die Kunden.“

www.cassantec.com