Fachartikel vom 10/13/2015
Kuka und TCW eröffnen MRK TecCamp
Mensch-Roboter-Kooperation
Am Technologie Centrum Westbayern haben Kuka Robotics und das TCW das erste MRK TecCamp eröffnet. Ziel ist es, ein einheitliches Verständnis der Mensch-Roboter-Kooperation und ihren Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen und ein Wissensnetzwerk zu etablieren.
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Beim Teach-In des Roboters: Hermann Faul, Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen, daneben (v.l.n.r.) Prof. Glück (TCW ), Frau Schärtl (Kuka), Dr. Liepert, (Kuka). (Bild: TCW) |
Von Hermann Strass
Die neue Generation von Robotern hat inzwischen die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter geschaffen, ohne dass trennende Schutzeinrichtungen zwischen beiden Parteien nötig sind. Diese neue Ära in der Industrie bringt viele Veränderungen mit sich. Robotik kann in der Fertigung eingesetzt werden, um die Menschen zu unterstützen.
Um dies in der Praxis zu etablieren, ist am Technologie Centrum Westbayern (TCW) ein Projekt zur Mensch-Roboter-Kooperation (MRK) gestartet worden. Das TCW und Kuka Robotics haben am TCW-Standort Nördlingen das weltweit erste MRK TecCamp (Technology Campus) eröffnet.
Im Mittelpunkt steht vor allem der Leichtbauroboter LBR iiwa (intelligent industrial work assistant) von Kuka. Er gilt als der erste kommerziell verfügbare Roboter für die sichere Mensch-Roboter-Kooperation.
Am MRK TecCamp sollen zukünftig kleine und mittelständische Unternehmen sowie Nachwuchskräfte die Möglichkeit haben, sich über das Thema Mensch-Roboter-Kollaboration zu informieren und auszutauschen. Ziel ist es, ein einheitliches Verständnis der MRK und ihren Anwendungsmöglichkeiten zu schaffen und ein Wissensnetzwerk zu etablieren. In Fachvorträgen, Kongressen und Workshops sollen die Erkenntnisse des TecCamps am TCW weitergegeben werden.
Bei diesem neuen Konzept werden für jedes Anwendungssegment Technikbotschafter ausgewählt, die von ihrem Wirkungsumfeld aus in einem TecCamp Zeichen setzen und Interessierten möglichst viele Anwendungsbeispiele aufzeigen. Sollte das Projekt erfolgreich sein, sind weitere TecCamps geplant.
Der Technology Campus am TCW in Nördlingen, in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg, für das Segment Hochschulen und mittelständische Produktionsunternehmen ist der Prototyp des Konzepts und soll als Vorbild für viele weitere, auch in anderen Bereichen, dienen.
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Mit Spaten v.l: Professor Dr. Hans-Eberhard Schurk (Präsident Hochschule Augsburg), Hermann Faul, Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen, Stefan Rößle, Landrat des Landkreises Donau-Ries, Prof. Dr. Markus Glück (TCW)
(Bild: TCW) |
Neue Roboterhalle
Das TCW wird außerdem um eine Roboter- und Maschinenhalle mit Laborflächen für Produktionstechnik ausgeweitet. Der Spatenstich erfolgte unter Mitwirkung von Oberbürgermeister Hermann Faul, Landrat Stefan Rößle und dem Präsidenten der Hochschule Augsburg (HSA), Professor Dr. Hans-Eberhard Schurk. Die Halle mit 650 Quadratmetern Grundfläche soll im Herbst 2015 fertiggestellt werden.
Die schon vorhandenen Großgeräte, Robotertechnik, wie der KUKA LBR iiwa oder ein kraftsensitiver Montageroboter für die Zusammenarbeit mit dem Werker, sowie Laboraufbauten sollen dann in die neue Halle ausgelagert werden.
Außerdem soll eine Modellproduktion nach den Leitgedanken der „Industrie 4.0“ entstehen. Die „Industrie 4.0“ soll in der Region vor Ort für unsere Firmen greifbar werden.
Industrielle IT-Sicherheit (RiskViz)
Mit dem Projekt Risikolagebild der industriellen IT-Sicherheit in Deutschland (RiskViz) soll die Sicherheit bei vernetzten industriellen Steuerungssystemen verbessert werden. An dem Förderprogramm RiskViz (Laufzeit 4/2015 bis 3/2018) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist das TCW zusammen mit weiteren Partnern beteiligt. Die Hochschule Augsburg (HSA) ist Verbundkoordinator.
Industrielle Systeme, die mit dem Internet verbunden sind, steuern lebenswichtige Prozesse und Anlagen über kritische Infrastrukturen. Dazu gehören die Steuerung von Kraftwerksturbinen und von Produktionsrobotern in Fertigungsstraßen, sowie von Computertomografen und Gebäudetechnik.
Der Schutz solcher Industrieanlagen im Rahmen der vollautomatisierten Industrie 4.0 ist Gegenstand dieses Forschungsprojektes. Die Daten dazu werden durch neuartige Suchtechnologien ermittelt um damit geeignete Schutzmaßnahmen zu planen und durchzuführen. Schäden durch mangelhafte IT-Sicherheit sind derzeit noch nicht versicherbar, weil den Versicherungsunternehmen bei einem entstehenden Schaden bisher die Bewertungskriterien fehlen. Die Erkenntnisse aus RiskViz sollen den Unternehmen und auch den Versicherungen bei der Einschätzung des Schadenpotenzials von Risiken helfen. (as)
Weitere Informationen: www.tcw-donau-ries.dewww.kuka-robotics.comwww.hs-augsburg.de
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Erweiterungshalle für Roboter und MRK TecCamp im Vordergrund, bestehendes TCW- Büro und Laborgebäude im Hintergrund (Bild: TCW) |