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Fachartikel aus MECHATRONIK 7-8/2017, S. 6 bis 9

Brose

Chauffeur 4.0

Brose als Systemlieferant für Mechanik, Elektrik, Elektronik und Sensorik treibt mit seinen Innovationen den Wandel mit an: Elektrofahrzeuge brauchen Leichtbauteile und intelligente mechatronische Systeme – wie sie das Familienunternehmen für Türen, Sitze, Elektromotoren und Antriebe im Portfolio hat.

Bild: Brose
  (Bild: Brose)

Brose als Systemlieferant für Mechanik, Elektrik, Elektronik und Sensorik treibt mit seinen Innovationen den Wandel mit an: Elektrofahrzeuge brauchen Leichtbauteile und intelligente mechatronische Systeme – wie sie das Familienunternehmen für Türen, Sitze, Elektromotoren und Antriebe im Portfolio hat. Als Entwickler von Motoren ist Brose ebenfalls gefragt bei der zunehmenden Elektrifizierung von Nebenaggregaten wie Klimakompressoren oder Ölpumpen.

Sensoren übernehmen das Steuer

Bis zum Jahr 2020 bereits soll autonomes Fahren des Levels vier (von fünf) in Fahrzeugen der oberen Mittelklasse und Oberklassen-Modellen möglich sein. Das bedeutet: Ein vollautomatisches Auto voller Sensorik-Systemen steuert selbstständig durch den Verkehr. Der Fahrer kann allerdings noch nicht vollständig abschalten; er muss dann eingreifen, wenn die Sensorik einzelne Fahrsituationen nicht vollständig bewältigen kann.

Was Sensoren schon heute können, ist für höheren Komfort zu sorgen. So übernehmen bereits seit dem Jahr 2009 Systeme von Brose das berührungslose Öffnen und Schließen von Heckklappen. Dabei veranlasst ein kapazitiver Sensor unter dem Stoßfänger das Öffnen und Schließen, wenn er eine Fußbewegung registriert. Nach einer Berechtigungsprüfung des Schlüsselbesitzers über das Keyless-Entry-System erfolgt der Befehl an das Heckklappensteuergerät. Wer einmal mit beiden Händen schweres Gepäck in den Kofferraum laden wollte und sich dann auf den unsichtbaren Chauffeur verlassen konnte, wird diese Funktion nicht mehr missen wollen.

Seitentüren als Komfort- und Sicherheitspartner

Nach der Heckklappe nimmt Brose seit einigen Jahren die Seitentüren des Autos ins Visier. Mit dem Blick auf mögliche Bedürfnisse der Autofahrer stehen hier zum einen Komfortaspekte im Vordergrund. Zum anderen die Unfall- und Pannenstatistiken: Unfallforscher der TU Dresden ermittelten vor einigen Jahren, dass bundesweit jährlich 290 Radfahrer schwerverletzt werden und 20 sogar sterben; und zwar durch Auffahrunfälle an geöffneten Autotüren. Gefährlich sind auch die Situationen, in denen Kinder unvermittelt ihre Seitentür aufreißen, rausspringen wollen – ohne das vorbeifahrende Fahrzeug zu sehen. Beschädigte Autotüren in engen Parksituationen oder aufgrund von Kollisionen mit Verkehrshindernissen sind dagegen noch harmlose Ereignisse.

Sinnvoll und smart

Auf der IAA 2015 stellte Brose erstmals elektrisch öffnende und schließende Seitentüren vor. Sie erkennen Hindernisse und stoppen zuverlässig die Bewegung der Tür, ehe es zu einer fatalen Berührung kommt. Das wäre vor allem in Parkhäusern oder beim Parken am Fahrbahnrand sinnvoll, da die Sensorik auch genutzt werden kann, um den toten Winkel zu überwachen und so etwa Kollisionen mit Radfahrern zu vermeiden. Ein weiterer Kundennutzen: Nachdem die Tür sich so weit wie möglich automatisch geöffnet hat, rastet sie ein. Und dient damit als smarte Stütze, um bequemer auszusteigen.

Besonders interessant ist der elektrische Seitentürantrieb für autonom fahrende Autos. Man stelle sich ein Taxi ohne Chauffeur vor, das automatisch pünktlich beim Fahrgast hält. Der Kunde öffnet die Türen „seines“ Taxis mit seinem Smartphone und kann bequem einsteigen. Sollte der Fahrgast beim Aussteigen vergessen, die Tür zu schließen, muss auch das automatisch geschehen. Schließlich wartet schon der nächste Kunde.

Serienfertigung ab 2019

Diese Komfortfunktionen sind keine Zukunftsmusik mehr. Sie lassen sich umsetzen mithilfe einer geeigneten Sensorik und vorhandenen Schnittstellen im Fahrzeug. Der von Brose entwickelte Antrieb bringt seine eigene Steuerelektronik mit. So wird er sich problemlos in bestehende Bordnetze integrieren lassen. Der Start der Serienfertigung ist für das Jahr 2019 geplant. Auf der diesjährigen IAA wird Brose den neuesten Stand seines automatisierten Fahrzeugzugangs präsentieren. Viele Automobilhersteller haben ihr Interesse an der Innovation bekundet. Sie versprechen sich davon einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.

Mit entscheidend: Mitarbeiter

Welche Funktionen muss ein Seitentürantrieb bieten? Um diese Frage zu beantworten, führte Brose eine interne Studie zum komfortablen Fahrzeugzugang durch. Weltweit beteiligten sich 3.000 Mitarbeiter. Deren Schwarmintelligenz brachte die wichtige Erkenntnis, dass die Türbedienung von Hand durch den elektrischen Antrieb nicht eingeschränkt werden darf. Brose reagierte unmittelbar und sorgte dafür, dass das System jederzeit den Wechsel zwischen manuellem und selbsttätigem Betrieb erlaubt. Ebenfalls integriert wurde nach Hinweisen der Mitarbeiter ein stufenloser Feststeller, der die Fahrzeugtür in jeder gewünschten Position hält.

Brose sucht Menschen, die den Fahrzeugzugang der Zukunft mitgestalten wollen.

Leidenschaftliche Ingenieure und Berufserfahrene im Projekmanagement, die sich neuen Herausforderungen kreativ stellen und offen sind für Veränderungen, können sich beruflich weiterentwickeln in diesen Positionen:

  • Projektleiter Türsysteme / Seitentürantriebe (m/w)
  • Projektingenieur Seitentürantriebe (m/w)
  • Entwicklungsingenieur Türsysteme / Fensterheber (m/w)
  • Projektleitender Systemingenieur Türsysteme (m/w)
  • Systemingenieur Türantriebe (m/w)
  • Leiter Entwicklung Elektronik Seitentürantriebsysteme (m/w)