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Fachartikel aus MECHATRONIK 7-8/2018, S. 46 bis 48

Siko

Seilzuggeber als Positionssensoren in Zylindern

Mit den neuen Seilzugebern SGH25 und SGH50 erweitert Siko das Messspektrum der SGH-Serie, deren Messlängen jetzt insgesamt von null bis fünf Metern reichen. Möglich macht das ein innovatives, seilbasiertes Funktions- und Konstruktionskonzept, das Sensorik, Elektronik und Mechanik vollständig in den Zylinder integriert.

Das kompakte Design eignet sich nun auch für größere Zylinderhübe, die in Hydraulikzylindern und Teleskopzylindern von Baumaschinen, Landmaschinen oder in Nutzfahrzeugen vorzufinden sind. Dabei erfüllen die Sensoren eine zentrale Anforderung, wonach sich die Zylinderlänge durch den Einbau eines Sensors möglichst nicht vergrößern sollte.

Während der SGH10-Seilzuggeber Messbereiche zwischen null und einem Meter abdeckt, drängen der SGH25 und der SGH50 jetzt auch in größere Messbereiche vor. Mit Messlängen zwischen null und 2,5 Metern eignet sich der SGH25 für mittlere Hubwege, wohingegen der SGH50 mit Hublängen zwischen null und fünf Metern für Anwendungen mit relativ breiten Messbereichen zuständig ist. Um die Herstelleranforderung eines möglichst unveränderten Zylinderdesigns nach der Sensorintegration zu erfüllen, wurden beim SGH25 und beim SGH50 die größeren Trommeln, auf denen das Seil aufgespult ist, um 90 Grad gekippt, so dass die Einbaulänge der drei Sensoren, trotz unterschiedlicher Messlängen, identisch sind.

Siko greift hier auf ein Know-how zurück, das aus über 30 Jahren Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Seilzuggebern besteht. Daraus hat sich eine Kernkompetenz entwickelt, die auch in den Aufbau der SGH-Technologie eingeflossen ist. Mit den zu einhundert Prozent von Siko selbst entwickelten SGH-Sensoren ist das Unternehmen im Besitz einer einzigartigen Sensortechnologie, die sogar in Kolbenspeichern und, weltweit einzigartig, in Teleskopzylindern angewendet werden kann. Ihr kompaktes Design lässt sich vollständig und platzsparend in einen Zylinder integrieren.

SGH-Sensoren mit hoher Flexibilität

Die intelligente SGH-Technologie folgt einem innovativen Konzept. Anstatt auf Basis eines stangenbasierten Messprinzips basieren SGH-Sensoren auf einer flexiblen Seilzugmechanik. Fährt der Zylinder aus, wird das auf einer Seiltrommel aufgewickelte Seil ausgezogen. Die hierdurch entstehende Rotation der Seiltrommel wird von der Sensorelektronik berührungslos erfasst und in einen linearen Weg umgerechnet. Somit ist eine genaue und absolute Positions- oder Geschwindigkeitserfassung des Zylinders zu jeder Zeit möglich. Die zur Erkennung der Rotation eingesetzten Magnete werden durch die druckfeste Grundplatte der SGH-Sensoren von der Elektronik berührungslos abgetastet. Die Elektronik befindet sich vollvergossen auf der drucklosen Seite des Systems. Das komplette Messsystem ist so im Zylinder verbaut und somit gut vor den äußeren Umgebungsbedingungen geschützt. Anders als bei extern am Zylinder montierten Messsystemen kann das Sensorsystem so nicht beschädigt oder durch Umwelteinflüsse negativ beeinflusst oder gar zerstört werden.

Seitlicher Anbau für Spezialapplikationen

Das seilbasierte Konzept ermöglicht Lösungen, die bisher nicht denkbar waren. Bei der Konstruktion von Gabelstaplern dürfen beispielsweise vorgegebene Fahrzeughöhen nicht überschritten werden, sollten dabei aber trotzdem über einen möglichst großen Hub verfügen. Diese anspruchsvollen Vorgaben löst Siko durch intelligente Delokalisierung des SGH-Sensors in einem seitlich um 90 Grad zum Zylinder angebauten Gehäuse. Dadurch können die SGH-Sensoren „um die Kurve messen“ und sind hierdurch in nahezu jeden Zylinder integrierbar. Durch den einzigartigen seitlichen Einbau können SGH-Sensoren auch in nahezu unlösbaren Applikationen zum Einsatz kommen. Ob bei Applikationen bei denen keinerlei Hubverlust akzeptiert werden kann, extrem kleinen Kolbendurchmessern oder bei Zylindern mit mechanischer Endlagendämpfung.

Immun gegen Schock und Vibration

Zu den externen Umwelteinflüssen gehören auch Schocks oder Vibrationen, die beispielsweise bei Baggern oder Kippern regelmäßig auftreten. Prallt eine Baggerschaufel auf harten Untergrund oder rastet die Ladefläche eines Kippers ein, lösen diese abrupten Bewegungen Erschütterungen aus. Dagegen sind alle SGH-Sensoren immun, weil das Seil Schläge abfedert und das gesamte SGH-System zusätzlich das Hydraulikmedium als „Stoßdämpfer“ nutzen kann.

SGH-Sensoren sind sehr robust und widerstandsfähig. Um dieses Qualitätsniveau dauerhaft zu halten, legt Siko größten Wert darauf, den produktspezifischen Trimm aller mechanischen wie elektronischen Sensor-Bauteile selbst durchzuführen und legt Kräfteverhältnisse, Federkennlinie oder Trommeldrehzahl deshalb selbst aus. Außerdem wurde für die SGH-Sensoren ein spezieller Gehäuse-Kunststoff entwickelt, der auch unter den extremsten Rahmenbindungen Bestleistungen erzielt und das gesamte System schützt. Zu diesen Qualitätssicherungsmaßnahmen zählt auch, dass SGH-Sensoren auf die Lebensdauer eines Zylinders ausgelegt und geprüft werden. Damit erfüllen die SGH-Seilwegaufnehmer die Qualitätsanforderungen namhafter Zylindermanufakturen und OEMs.

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