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Neue Produkte vom 02/09/2016

Kollmorgen

Dezentrale Servotechnik ohne Sprachbarrieren

Kollmorgen entwickelt eine Multi-Language-Schnittstelle für Profinet, Ethernet/IP, EtherCAT & Co. und vereinfacht die Anbindung der Steuerung an die dezentrale Servotechnik in Gestalt der dezentralen Gerätereihe AKD-N.

Bild: Kollmorgen
Dank der Multilanguage-Schnittstelle lassen sich auch dezentrale Servoachsen mit Edelstahlmotor in unterschiedliche Steuerungssysteme einbinden. (Bild: Kollmorgen)

Von Alexander Hack


Auch wenn der Maschinen- und Anlagenbau internationaler Natur ist, gibt es nach wie vor bei der technischen Ausrüstung kontinentale Besonderheiten. Diese spiegeln sich vor allem wieder in der Auswahl der Steuerungen sowie der Sprache, die im Bus gesprochen wird. Zwei typische Beispiele sind die hohe Verbreitung von Rockwell mit Ethernet/IP in Amerika sowie Siemens mit Profinet in Europa. Für Hersteller, die in beide Räume liefern, haben diese regionalen Gepflogenheiten die Konsequenz, Maschinen mit den jeweils geforderten Steuerungen auszurüsten.

Weil mit der Wahl der Automatisierung automatisch die Frage nach der Kommunikation auftaucht, vereinfacht Kollmorgen jetzt mit einer Multi-Language-Schnittstelle die Anbindung der gerade gefragten Steuerung an die dezentrale Servotechnik in Gestalt der dezentralen Gerätereihe AKD-N.

Vorteile der Modularisierung

Platzersparnis, steigende Energieeffizienz sowie sinkende Installations- und Montagekosten sind Vorteile, die für den Einsatz der dezentralen Servotechnik im Maschinenbau sprechen. Zunächst einmal schafft die Platzierung der Regelungstechnik in unmittelbare Nähe zur eigentlichen Antriebsaufgabe Platz im Schaltschrank.

Ein weiterer Effekt der Verlagerung der Servoantriebstechnik in die Maschine: Die Verlustwärme tummelt sich nicht mehr auf einem Fleck im Schaltschrank, was wiederum Geld spart durch den Wegfall der Klimatisierungen und so dauerhaft die Betriebskosten senkt. Vor dem Hintergrund des Deratings hat sich Kollmorgen entschieden, die Servoregler als abgesetzte Lösung zu entwickeln. Auf diese Weise liefern die Geräte volle Leistung.

Standardisierte Synchronmotoren, kundenspezifische Sondermotoren, hygienische Edelstahlmotoren in Schutzart IP69K, lineare und rotative Direktantriebe sowie auch Asynchronmaschinen – den dezentralen AKD-Servoreglern ist es egal, welchen Motor sie regeln. Weil die dezentralen Regler funktional zudem die gleiche AKD-Plattform nutzen, sind auch Mischformen aus zentralen und dezentralen Reglern innerhalb einer Applikation einfach zu realisieren.

Die Eigenschaften der dezentralen Servotechnik lassen sich jetzt aufgrund der Weiterentwicklung in der Kommunikation unabhängig vom darüber liegenden Steuerungssystem nutzen. Profinet, Ethercat, Ethernet/IP: Mit der neuen Multi-Language-Schnittstelle brauchen Maschinen- und Anlagenbauer keine Rücksicht mehr darauf nehmen, mit welcher Sprache ihre Steuerung gerade spricht. Weil die Kommunikation im System AKD-N von Kollmorgen nur noch eine Frage der Softwareeinstellung ist, lässt sich die Aktorik bei einem marktbedingten SPS-Wechsel auf Knopfdruck anpassen. So können Hersteller ihre Maschinen frei von länderspezifischen Eigenschaften oder speziellen Werksvorschriften ihrer Kunden konzipieren.

Bild: Kollmorgen
Keine Leistungsverluste durch Derating: Die dezentrale Servotechnik von Kollmorgen ist als abgesetzter Regler unmittelbar am Motor platziert. (Bild: Kollmorgen)

Integriert ist die Multi-Language-Schnittstelle räumlich im Gehäuse der zentralen Versorgungseinheit AKD-C. Mit nur einem Kabel sind die dezentralen Servoregler mit der Einheit im Schaltschrank verbunden - und dieses in Linie angeordnet, statt in einer aufwändigen Sternverdrahtung. Mit dem Einspeisemodul AKD-C lassen sich über die leitungsgebundenen DC-Versorgungen bis zu 16 dezentrale AKD-N Servoachsen verbinden. Die Systemkabel sind nur elf Millimeter dünn und damit platzsparend zu verlegen. Der achtpolige Aufbau im Inneren nimmt die DC-Versorgung der dezentralen AKD-N Antriebe auf, bietet eine 24V-Versorgung, die Bus-Kommunikation, überträgt Signale und das Bremsenmanagement.

Mit der neuen multifunktionalen Kommunikationsschnittstelle eröffnet Kollmorgen also die Möglichkeit, bei dezentralen Antriebsarchitekturen mit nur einem Klick zwischen Steuerungen zu wechseln. Auf diese Weise lassen sich Maschinen frei von Restriktionen auf SPS-Seite konzipieren. Das mehrere Sprache sprechende Kommunikationsmodul unterstützt das Ganze noch mit lokaler Logik für extrem schnelle Reaktionen in Mikrosekunden vor Ort an der Servoachse. Das neue Kommunikationsmodul bricht folglich geschlossene Systeme auf und ermöglicht neue Konzepte. (as)

www.kollmorgen.com

Bild: Kollmorgen
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Aufbau des dezentralen Servosystems von Kollmorgen mit dem Einspeisemodul AKD-C und den dezentralen Servoregler AKD-N. (Bild: Kollmorgen)